Montag, 13. April 2020

Lord of the Chords

Ein unterhaltsames Spiel zur Vertiefung von Musiktheorie Inhalten, das sich eigentlich an Musikstudenten richten, aber auch von Chorsängern mit ein wenig Grundwissen gespielt werden kann. Es ist ein Paradebeispiel einer gelungenen Gamification von Lerninhalten. Ich habe mich vor anderthalb Jahren am Crowdfunding für dieses Projekt beteiligt.

Kleiner Wermutstropfen - es ist in Englisch und leider noch nicht in Deutsch erhältlich wie ursprünglich angedacht, weil die Kosten für mehrsprachige Übersetzungen höher auskamen als erwartet. Mir wurde zur Wahl gestellt einen Teil des Preises erstattet zu bekommen, ganz abzuspringen oder noch zusätzliche Goodies zu erhalte - Letzteres habe ich dann angenommen.

Das Spielprinzip ist schnell erzählt: Notenkarten und Aktionskarten werden ausgelegt, die der Spieler der am Zug ist auf sein Handblatt nehmen kann um damit Akkorde auszulegen, die in der aktuell gültigen Tonart (Keysignature) existieren. Diese sind auf der Keysignature Karte aber netterweise aufgedruckt und müssen nicht auswendig gewusst werden. Dann gibt es noch "Accidental" Chips mit # und ♭ die bei Bedarf Notenkarten enharmonisch verwechselt passend machen. Aktionskarten können ausgespielt werden und zu mehr Karten gelegentlich auch aus den Karten der Mitspieler oder zum Klau von Akkorden der Mitspieler berechtigen, oder andere Spieler zum Aussetzen durch eine Pause (Rest) befleißigen. Jeder Spieler wählt eine Instrumentenkarte die Ihm eine Grundfähigkeit zu schreibt, z.B. Vokalist - Viva la Diva - eine Immunität vor solchen Pausen zuschreibt.

Die Karten beschreiben dieses of in sehr witzigen Sprüchen, für deren Verständnis aber ein gutes englisches Sprachverständnis sinnvoll ist.

Eine kleine Hürde ist, die im deutschen abweichende Benennung des Tons h. Im Einglischen wird dieser b genannt, das tief alterierten h mit dem Vorzeichen ♭ wird im Englischen "b flat" (sprich "bi flätt") bezeichnet, was eigentlich in sich schlüssiger ist als die deutsche Sprachgewohnheit.

Das Spiel kann in drei Schwierigkeitsstufen gespielt werden. Bei der ersten wird nur in C-Dur gespielt und die Komplexität der Instrumentenkarten fällt weg. In der fortgeschrittenen Stufe können denn durch Anlegen einer Septe am Akkord des Mitspielers dieser geklaut werden und andere Komplexitäten, wie besondere Aktionskarten, die man mitbringen kann und die in besonderen Hüllen (Sleeves) geschützt werden.

Ein ausgesprochen witziges Spiel, bei dem auch nerdige Digital Natives mit Tabletop-Spiel- Erfahrung auf Ihre Kosten kommen.

Theoriesteine, Musiktheorie spielerisch

Was habt ihr denn da für ein Musikspiel im Bus auf der Chorreise gespielt schrieb uns Regina Steinkraus.

Eigentlich ist es gar kein Spiel was wir da gespielt haben, sondern eine Reihe von 3 Lehrbüchern Büchern im Ringheftformat aus dem Flattersatzverlag zum Thema Musiktheorie und Gehörbildung und dazu erhältlich Lernkarten in Boxen mit der bekannten 3- Teilung solcher Lernkarten Sets (Richtig, fast Richtig - wiederholen und noch nicht gelernt). Es richtet sich an Kinder und Jugendliche und Schulen oder Musikschulen, eignet sich aber auch als Lernmaterial für Chorsänger.

Die Reihe beginnt mit Theoriesteine 1  das sich in drei große Teile aufteilt:


Theorie – Gehörbildung – Rhythmik

Darin behandelt werden die Themen Notenkunde, Dur- und Moll-Tonleitern, Dreiklänge, Intervalle, Taktlehre und Instrumentenkunde. Zur Vertiefung des Gelernten sind zahlreiche Übungen vorhanden. Im Gehörbildungs- und Rhythmik Teil wird auf unterschiedliche Art und Weise das Gehör geschult. Die beiliegende CD enthält abwechslungsreiche Übungen für das Erkennen von Tonhöhenunterschieden, Intervallen, Dreiklängen, Melodien und Rhythmen.



Die Lernkarten sind dann zum Abfragen und Wiederholen der Lerninhalte gedacht und können unterwegs auch eingesetzt werden um sich gegenseitig abzufragen, wie beobachtet auf der Chorreise.


Theoriesteine 3 behandelt dann, wieder in der selben Dreiteilung, Theorie – Gehörbildung – Rhythmik,  die Themen Violin-und Bassschlüssel, Alteration, Enharmonik, Dur- und Moll-Tonleitern, Dreiklänge, Dominantseptakkord, Intervalle, Formenlehre, Instrumentenkunde und Musikgeschichte. Zur Vertiefung des Gelernten sind zahlreiche Übungen vorhanden. Im Gehörbildungs- und Rhythmik Teil wird auf unterschiedliche Art und Weise das Gehör geschult. Die beiliegenden CDs enthalten abwechslungsreiche Übungen für das Erkennen von Tonhöhenunterschieden, Intervallen, Dreiklängen, Tonleitern, Melodien und Rhythmen sowie Klatsch- und Rhythmus Übungen.

Entsprechend fortgeschritten sind dann auch die Fragen auf den Kärtchen:



Kein Spiel in dem Sinne, aber eine sinnvolle und kurzweilige Weiterbildung auch für unterwegs.